Ernährung

 


Körnerfutter

Eine gute (!) Körnerfuttermischung sollte die Grundnahrung für ihre kleinen Mitbewohner darstellen. Auch in der Natur sind Mäuse genügsame Allesfresser, die jedoch hauptsächlich von verschiedenen Getreidesorten, Gräsern und Sämereien leben.

Eine gute Futtermischung besteht zu einem großen Teil aus feinen Saaten wie verschiedenen Hirsesorten, Weizen, Hafer, Gerste, Roggen und getrocknetem Gemüse wie Karotten, Sellerie, Rote Bete usw. Fetthaltige Samen und Nüsse wie Sonnenblumenkerne und Erdnüsse oder Hanfsaat sind - als Dickmacher - ebenfalls, jedoch nur in sehr kleinen Mengen, in der Mischung vorhanden. Sie sollten evtl ganz aus dem Futter herausgenommen und ausschließlich als Leckerlies benutzt werden. Lassen Sie sich also hier nicht von den Vorlieben der kleinen leiten. Zu viele diese ölhaltigen Saaten führen zu einer Verfettung der Mäuse und bei solch einer einseitiger Ernährung kommt es ebenfalls früher oder später zu Mangelerscheinungen!

Wenn Sie keine Zeit haben das Futter individuell selbst zusammenzukaufen/mischen kann man die Dr. Clauder's Mäuse & Zweghamster Premium Naturfuttermischung von Rodipet.de empfehlen. Wichtig ist hier kein qualitativ minderwertiges Futter aus dem Baumarkt zu benutzen. Eine gute und qualitativ hochwertige Futtermischung ist mit eine Grundlage für ein langes & gesundes Leben Ihrer Tiere.

Auch von Futterpellets, wie sie bei Versuchstieren in Labors oft benutzt werden, ist abzuraten. Sie enthalten zwar gleich alle lebenswichtigen Vitamine mit, jedoch bieten sie KEINERLEI Abwechslung und haben mit einer natürlichen Haltung nichts mehr gemein. Beobachten Sie Ihre Mäuse beim Fressen
genau, wie sie viele Körner vor dem Verzehr ganz geschickt in beide Vorderpfoten festhalten und zunächst noch schälen. Dieses natürliche Verhalten würde man bei Pelletfutter komplett unterdrücken und den Mäusen sehr viel von der Freude am Fressen - eines ihrer Hauptaktivitäten - nehmen!

Eine große Ausnahme stellt natürlich der Fall dar, daß Sie feststellen, daß eine Maus immer nur eine bestimmte Sorte von Körnern zu sich nimmt (hierzu ist es sinnvoll die Mäuse immer mal wieder beim Fressen zu beobachten). In diesem Sonderfall sollte man eine Verfütterung von Pelletfutter in Erwägung ziehen, da eine einseitige Ernährung natürlich noch sehr viel schlechter ist, als eine etwas monoton und unnatürlichere.

Wichtig : Falls Sie das Futter von einer Sorte oder einem Hersteller auf eine andere/einen anderen umstellen möchten, mischen Sie einige Tage beide Futtersorten ineinander. So kann sich das Verdauungssystem der Mäuse langsam an das neue Futter gewöhnen!

Das Mäusefutter sollten Sie (da es sich um ein naturbelassenes Getreideprodukt handelt) unbedingt vor Schädlingen geschützt in luftdichten Kunststoffboxen oder Gläsern kühl und trocken lagern. Sollte das Futter einmal von einer wildlebenden Maus erbeutet worden sein, z.B. weist eine durchnagte Kunststoffbox darauf hin, dann sollten Sie aufgrund des hohen Infektionsrisikos unbedingt das rechtliche Futter entsorgen - es wäre unverantwortlich dieses Ihren Mäusen noch weiter zu verfüttern.
Außerdem sollten Sie Ihre Vorräte so klein wie möglich und nur so groß wie nötig halten - es soll natürlich nicht eines Tages das Futter ausgehen - jedoch ist frisches Futter auch qualitativ besser als zu lange gelagertes!

Nun zur Mengenempfehlung die oft abgegeben wird. Man sagt, daß eine Maus insgesamt ca. 1 gehäuften Teelöffel Körnerfutter am Tag benötigt. Beobachten Sie jedoch Ihre Mäuse. Starten Sie mit diesem Richtwert - falls viel übrigbleibt geben Sie am nächsten Tag etwas weniger, falls alles aufgefressen wurde geben Sie etwas mehr. Bleibt nur eine ganz kleine Menge übrig ist die Menge genau richtig. Beobachten Sie, ob Ihre Mäuse Futter verscharren und Vorratslager anlegen - oft werden diese Stellen mit Urin markiert und können dann sogar schimmeln. Daher ist die richtige Futtermenge eine wichtige herauszufindende Größe bei der Mausefürsorge.
Auch ist das Freßverhalten abhängig vom Alter und von der Jahreszeit/Aktivität der Mäuse. Die Futtermenge bleibt also nicht das ganze Mäuseleben konstant und sollte immer wieder angepaßt werden.


 


Zusatzfutter

In der Natur kommt es bei Mäusen hin und wieder vor, daß sie auch an Obst, Nüssen oder Gemüse knabbern. Auch kleine Insekten und Larven fallen ihnen dort - zugegeben eher selten - zum Opfer. Jedoch stellt auch dies einen wichtigen Bestandteil einer ausgewogenen und artgerechten Ernährung dar.

Besonders das sog. Saftfutter wie frisches Gemüse (Salatgurke, Karotten, Papirka, ... ) und Obst (Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Melone ...) auch Löwenzahn oder Gänseblümchen sollten täglich auf dem Speiseplan stehen. Gerade Gemüse ist als natürliche Quelle von Vitaminen und Mineralstoffen sehr wichtig für die Gesunderhaltung der Mäuse. Obst sollte evtl nur einmal in der Woche gegeben werden, denn es enthält oft Fruchtzucker und Zucker sollte man in möglichst allen Formen vermeiden, denn die Backenzänne wachsen (nach Kariesbefall) nicht nach! Auch säurehaltiges Obst wie Orangen oder Kiwi bzw Steinobst und exotische Früchte vertragen Mäuse nicht und eine Fütterung kann zu schweren Verdauungsstörungen führen.

Falls Sie Löwenzahn und Gänseblümchen aus dem Garten beziehen, achten Sie darauf sie GRÜNDLICH zu waschen um keine Krankheitskeime in den Käfig einzuschleppen!

Das Gemüse sollte am besten aus dem biologischen Anbau kommen oder zumindest sehr gründlich gereinigt und abgeschält werden (z.B. bei Karotten), denn Reste von Schädlingsbekämpfungsmitteln auf dem Gemüse schadet den kleinen Mäusen erheblich mehr als uns Menschen! Entfernen Sie außerdem immer die Kerne - auch bei Obst - sie enthalten oft toxische Blausäure!

Dieses Futter sollte in einer etxra Schale auf einer Etage ohne Streu angeboten werden. Achten Sie darauf, nicht zu kleine Stücke anzubieten. Diese werden oft blitzschnell in das Schlafhaus tansportiert. Am besten sollten die Stücke so groß sein, daß die Mäuse sie an Ort und Stelle benagen. Dennoch sollten Sie nach spätestens 24h den Käfig inkl. Schlafhaus nach Resten absuchen und ggf. auch alles verbleibende in der Schale entsorgen (sonst droht Schimmelgefahr).

Die angesprochenen Larven und Insekten sind ein natürlicher Eiweißlieferant für die Mäuse. Möchte man soetwas nicht verfüttern, kann man auch alle 1 bis 2 Wochen eine Teelöffelspitze Magerquark, Joghurt oder Eiweißtstücke eines hartgekochten Ei's pro Maus verfüttern, um den Eiweißbedarf zu sichern. (Mäuse mit Tumoren sollten besser kene eiweißhaltige Nahrung zu sich nehmen, da diese das Wachstum des Tumors begünstigen sollen). Gerade für junge Mäuse bzw für tragende oder säugende Weibchen ist eiweißhaltige Ernährung sehr wichtig und sollte nicht vergessen werden!

Heu sollte in guter Qualität (es darf z.B. keinesfalls muffig riechen) immer zusätzlich zum Grundfutter angeboten werden. Auch verschiedene Kräutermischungen sollten (gerade für ältere Tiere) immer im Käfig stehen, denn auch Faserfutter ist für eine ausgewogene Mäuseernährung wichtig.

 


Wasser

Wasser sollte den Mäusen täglich frisch kredenzt werden. Nur mit Wasser können sie ihre trockene Körnerkost verdauen.

Für die Wasserauswahl sollten Sie beachten, daß die Richtwerte für das deutsche Trinkwasser wesentlich strenger sind, als die für abgefülltes Wasser aus dem Supermarkt (natürlich stilles Wasser). Falls es also keine Bleirohre o.ä. in Ihrem Haus gibt, spricht absolut nichts gegen die Gabe von Trinkleitungswasser. Es sollte jedoch nicht über Nacht im Wasserhahn gestanden haben, lassen Sie es einfach 20 Sekunden lang laufen (z.B. während Sie die Trinkflasche reinigen) und füllen Sie dann erst das Wasser in das Gefäß.
Leitungswasser kann ggf. einen erhöhten Chloranteil enthalten, dann ist natürlich von einer Verwendung für die Mäuse abzusehen und man sollte auf stilles Wasser aus dem Supermarkt umsteigen.

Trinkflasche oder Wassernapf sind vor dem Einfüllen von neuem Wasser gründlich mit heißem Wasser auszuspühlen, damit sich dort keine Algen und Bakterien ansammeln od. vermehren können. Reinigungsmittel sollten möglichst nicht verwendet werden, da hier auch kleinste Reste den Mäusen schaden können!

Um die Trinkflasche optimal reinigen zu können, sollte man sich unbedingt eine spezielle Flaschenbürste anschaffen. Soetwas ist oft in Drogeriemärkten, Haushaltswarenläden oder auch in Zoofachgeschäften erhältlich (dort manchmal als Aquarienzubehör). Reinigen Sie damit auch das Trinkröhrchen!

 


Leckerlies

Mit Leckerlies sind genau die Lebensmittel gemeint, die Mäuse gerne essen, jedoch nicht zu häufig bekommen sollten. Keinesfalls sollten Sie Leckerlies anbieten, die den Mäusen schaden oder sie vergiften (Zucker & Schokolade, s.u. !!!).

Leckerlies erleichtern gerade in der Anfangszeit das Kennelernen und Kontaktaufnehmen mit den Mäusen; mit Leckerlies lassen sie sich immer wieder gerne bestechen - diese können gezielt zum Zähmen eingesetzt werden (siehe Punkt "Verhalten").

Vorallem fetthaltige Körner und Nüsse sollten als Leckerlies benutzt werden. Sonneblumenkerne und Kürbiskerne sind für die Mäusenasen sehr schmackhaft; auch Erdnüsse (ungesalzen!) kommen meistens sehr gut an. Beachten Sie jedoch, daß die Mäuse wirklich nur sehr wenig davon bekommen, denn in zu großen Mengen schaden auch diese Produkte den Vierbeinern (Verfettung).

Auch Leckerbissen, die speziell für Hamster hergestellt sind, eignen sich ggf. für Mäuse - fragen Sie dazu in Ihrer Tierfachhandlung nach. Achten Sie darauf, daß die Produkte keinen Zucker enthalten.

Es gibt auch größere getrocknete Getreide-Karotten-Stücke zu kaufen, diese werden auch immer gerne gefressen und haben noch den positiven Nebeneffekt, daß die Zähne der Mäuse sich damit beim Fressen abschleifen - denn die Zähne wachsen zeitlebens nach und MÜSSEN bei der Nahrungsaufnahme abgenutzt werden (noch ein Argument übrigens gegen das Pelletfutter).

 


Vitamine & Mineralien

Bei einer abwechslungsreichen Ernährung erübrigen sich teure Vitaminpräparate und Salzlecksteine. Ein Vitaminüberschuß - der jedoch nicht durch eine NORMALE Nahrungsaufnahme hervorgerufen werden kann (!!!) - ist oft noch schädlicher als eine Unterversorgung. Verzichten Sie also bitte ohne ärztlichen Rat auf solche Produkte.

Vitamintropfen im Trinkwasser können außerdem dazu führen, daß Ihre Mäuse das Wasser nicht mehr anrühren und verdursten können - beobachten Sie also ALLE Tiere, wenn der Arzt Ihnen Vitamintropfen empfiehlt. Außerdem kann das Wasser durch die Anreicherung, gerade im Sommer, viel schneller verderben und sollte zweimal am Tag gewechselt werden.

Die Gabe von zusätzlichen Vitaminen sollte nur im Krankheitsfalle - nicht aber zur Vorsorge - in Erwägung gezogen werden (siehe Punkt Gesundheit).

Salzleck- und Nagersteine sind ebenso überflüssig. Knabbern die Tiere daran aus Langeweile, kann dies sogar zu ernsthaften Erkrankungen führen - Finger weg davon!

 


Wichtige Tips

  • Süßes Obst wie Bananen und Weintrauben und Melonen sollten eher nicht oder nur ganz selten verfüttert werden (z.B. für die Medikamentengabe). Sie enthalten zu viel Furchtzucker!
  • Mäuse fressen zwar viel aber das heißt nicht, daß sie alles essen sollten: Essensreste menschlicher Nahrung sind absolutes Tabu. Salz und Gewürze vertragen die kleinen Vierbeiner nicht!
  • Käse schmeckt den Mäuse zwar, jedoch ist er SEHR fettig und oft gewürzt. In Ausnahmefällen kann man ganz selten mal ein kleines Stückchen eines sehr milden Käses verfüttern, jedoch ist dies keinesfalls gesundheitsfördernd.
  • Hartes Vollkorn- oder Knäckebrot sollte auch nur selten auf dem Fressplan der Mäuse stehen und auch garantiert schimmelfei sein!
  • Zuckerhaltige Nahrungsmittel wie Kekse oder Kuchen sollten keinesfalls verfüttert werden! Sie können zu Karies führen und das hätte bei Mäusen fatale Folgen. Schokolade ist für Mäuse übrigens sogar GIFTIG! (Die für Mäuse toxischen Stoffe reichern sich in der Maus über die Zeit an und können vom Körper NICHT mehr abgesondert werden! Ist eine bestimmer Schwellwert überschritten, kann die Maus daran sterben)
  • Trächtige und bereits säugende Weibchen brauchen mehr eiweißhaltige Nahrung und sollten zusätzlich Mehlwürmer oder gekochtes Ei bekommen.




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